beim elektroschweineladen, im einkaufszentrumsmoloch.
nach der kasse steht eine privat-uniformierte sicherheitsperson, die stichprobenartig und hoeflich leute fragt, ob sie mal einen blick in deren tasche machen darf.
die vor mir befindliche mitkonsumentin kommt der bitte umgehend nach.
ich wollte IMMER schon die zeit, und kaltbluetigkeit und ausdauer haben, einer solchen bitte (oft: aufforderung) nicht nachzukommen.
ich wollte es immer schon drauf ankommen lassen, dass wir mal schaun, wie das so ist, wenn kunde der taschenoeffnungsbitte (…) nicht nachkommt, und es dann wirklich – verdachtsaeusserung hin oder her – drauf ankommen lasse, dass ein staatlich gewaltsvollmachtsbemaechtigtes ordnungsorgan gerufen wird, der mich zur taschenoeffnung anhalten kann.
aber man ist auch bequem und oft im stress. man weiss genau, dass bequemlichkeit vor privatsphaere ueblicherweise siegt.
aber heute, heute wars mir egal.
ich dachte mir, ja, warum nicht, schaun wir mal, wie sowas im anlassfall ablaeuft.
und tatsaechlich antwortete ich als naechster gefragter freundlich laechelnd mit nein.
aber ums vorweg zu nehmen, das wars auch schon.
genauso hoeflich wie er fragte, bedankte er sich auch, und wuenschte mir einen guten tag.
genauso ghoerts, irgendwie, und dennoch bin ich einwenig enttaeuscht.
auch meine fuer solche faelle vorbereitete “gerne, wenn Sie mich im gegenzug in Ihre tasche blicken lassen”-antwort konnte ich heute nicht anbringen.
irgendwie doch ab und an schoen festzustellen, dass es richtiges leben im richtigen gibt.
hatte ich auch mal. wobei mich er typ fragte ob er darf, aber gleich auch noch im naechsten satz satze ich muesse dem eh nicht zustimmen. also hab ich kurz ueberlegt, mir gedacht naja, kostet ja nur zeit, also hab ich gesagt na dann lassen wir das lieber. nettes danke noch von ihm geerntet, und fast keine zeit verloren. schon irgendwie paradox. wollte noch mit ihm diskutieren was denn das bringt, aber… erstens wird er vermutlich ohnehin einer meinung mit mir sein, zweitens haette es vermutlich mehr zeit gekostet als ihm den inhalt meiner tasche vorzuweisen. tjo… strange.