ich habe gustav bis gestern nicht live gesehen.
das ist ein unentschuldbarer fehler, ein unwiederbringlicher verlust.
aber.
ich habe gustav gestern live gesehen.
ich habe gustav gestern im sogenannten brut zu wien live gesehen.
und gustav ist nicht nur eine umwerfende musikerin, hat nicht nur eine unglaubliche stimme, und macht nicht nur intelligente, wunderschoene musik, das war mir alles bekannt. sie ist auch ein live-talent ohne gleichen. und die band ist fein.
es scheint ihr eine naive begabung zu crowd control innezuwohnen. es scheint! naivitaet ja, aber wenn ueberhaupt, dann im sinne von aufrichtigkeit. gar nicht leichtglaeubig, ganz und gar nicht unwissend, und schon gar nicht einfaeltig. sondern eher “ich will die kinder weinen hoeren” und “how kind of you to let me come”. mit soviel geist, so klug, dass das hirn vor freude mitjauchzt, und purzelbaeumende freudentraenen schiessen laesst.
unglaublich sympathisches “I say ‘uh-hu’ – you say ‘uh-hu-uh'”, von uns (?) troegen fm4oe1weissnichtbobos anfangs etwas zoegerlich, doch dann zunehmend enthusiasmiert mitzelebriert.
publikumist: “digital ist besser.”
gustav: “… sagt der volksmund!”
aber als ihr mitten im lied die externe soundkarte abkackt zeigt sich die wahre groesse. noch groessere groesse. grossartigkeit!
hier erklaert sie fundiert und ohne hast was fuer ein scheissteures drecksteil das sei, zieht parallelen zu alptraeumen wo alle anderen bekleidet, und nur man selbst aus unklaren gruenden ‘unten ohne’ sei, und nennt demonstrativ den hersteller – PreSonus – und auch bereits getestete alternativen.
auch mixerseitig habe sie auf der aktuellen tour schon einiges geschossen, Soundcraft und Mackie, um nur einige zu nennen. sie verwende nun durchaus Beringer, eine eher im billigsegment angesiedelte marke, die sich dementsprechend zwar nicht mit ueberragender qualitaet ruehmen kann, sich aber bislang als zuverlaessig erwiesen hat.
gustav, ich glaube dir.
es wird alles wieder schoen.