den ganzen gestrigen tag mit rumgefahre verbracht. zakynthos mehr oder minder komplett abgefahren.
huebsche dinge gesehen. besonders Ágios Nikólaos rockt, beziehungsweise, tut es eben nicht, tut eigentlich gar nix ausser still und karg vor sich hinliegen. blaues wasser, geeisten frappé in einer der wenigen (ok: ich habe eineinhalb gezaehlt) tavernen, ein waschechter hellenic coast guard in sorgsam gepflegter leichter uniform, mit eigenem funkgeraet und solidem fernglas, das er nicht ohne stolz als zeichen seiner autoritaet handhabt.
bisher noch keinen einzigen blutueberstroemten, zerschundenen und zerbrochenen nurbadehosetragenden zweiradfahrer gesehen. kommt schon noch. morgens noch im seksi bikini, abends schon im ganzkoerpergipsverband.
abends erneut unsaeglich, fuerchterlich ueberfressen. gut zwar, doch wie so oft haette die haelfte auch gereicht.
dienstag ist souvlaki-tag.
mittwoch ist souvlaki-tag.
donnerstag ist sardinen-tag.
freitag ist souvlaki-tag.
samstag ist souvlaki-tag.
und das durchaus gewaehlterweise und in voller absicht. drumherum und davor und danach diverse side-dishes, ich legen Ihnen hiermit exemplarisch aber dafuer besonders ladotíri, den “local oiled cheese” ans herz und an den gaumen. das ist kaese, variablerweise vom schaf oder der ziege, der in einer mischung aus frischen und vorjahres- olivenoel einige zeit lang in tontoepfen (lassen wir es bei diesem romantischen bild) eingelegt wurde. je nach oelmischung, oel, basiskaese und verweildauer im bade ergibt sich eine unbeschreibliche vielfalt an moeglichkeiten, und diese sache ist wirklich jedesmal anders, aber jedesmal gut. von parmesanig bis gorgonzola-esque ist alles moeglich, doch auch weniger intensive, zartere auspraegungen sind gelaeufig.
man moechte seine reiseutensilien samt und sonders den lokalen entsorgungsbetrieben ueberantworten, um im koffer platz fuer kaese zu schaffen. mehr noch: man will sich das triefende zeug sogar in die hosentaschen stecken, um noch viel mehr davon nach hause zu tragen.
voellereien solcherart koennen sich, ohne unnoetig ins detail gehen zu wollen, aber durchaus raechen. speziell im noerdlichen bergland, jenseits von Volímes, wo wilder thymian an den haengen waechst, wo alepo-kiefern und pinien sich im winde wiegen, wenn einfach weit und breit kein … ach, schwamm drueber.
der sonntag morgen beginnt ruhig.
zum zwecke der menschwerdung ins bad geschlapft und die zerknitterte visage kaum im spiegel gefunden. hjajaklar, denkt man sich, der augustus neigt sich dem ende zu, die tage werden dunkler. aber auch aus der freuchtraumentlueftung irgendwie kein gesummse, kein gebrumme, von draussen her weht keine musique, kein gar nix.
uiuiui kein strom hier!
sonntagsruhe schoen und gut, aber das wird doch wohl keine absicht sein? gehet in euch, touristisches pack, und dampfet im eigenen saft, da seht ihr mal was ihr habt? wer laedt meine akkumulatoren, wer kuehlt mein muetchen – und mein bier – wer gibt mir netz, in dieser ach so schwierigen zeit?!
gespannt erwarte ich eine komplette fruehstuecks-disfunktion, rechne mir (wenig erfolgreich) regressansprueche und schadenersatz in pauschalreisesiebentel aufgrund von hungerschaeden aus. doch unten angekommen wirft man einfach den gaskocher an, und macht so das wasser fuer den loeskaffee heiss. auch recht, der unterschied zum sonstigen automatischen kaffee-spender ist sowieso marginal.
wenig spaeter hat sich anscheinend doch jemand gefunden, der die plutoniumrechnung zahlt, will heissen, strom wieder da. besser noch: habe spaet aber doch eine ecke gefunden, wo ein einsames kleines patchkabel unglaublich freundlich und sehr gruen aus der wand auf einen tisch zuengelt, wo anscheinend ganz frueher einmal ein dafuer geeigneter pc stand. es schreit foermlich danach, in mein powerbueckchen zu klipsen und endlich wieder mal echtes kupfergebundenes internetz zu spucken.
will heissen: no more fremdrouterreboot, und als draufgabe auch noch eine laengere akkulaufzeit aufgrund des nicht-funken-muessens. yay