zakynthos, ionisches meer. gleich ums eck von korfu, dort wo einst sissy … nein.
die einwohnerInnen von zakynthos heissen zakynthInnen. oder zacken. oder zakynthosen … nein.
vielleicht so:
aufstehen um 01:42 (ich mag keine ‘runden’ weckzeiten) nach faktisch keinem schlaf.
dann durch die nacht zum flughafen, parkplatz, shuttlebus, einchecken. zippezappe. tjo.
um 03:30 steht man dann fachmaennisch eingecheckt herum, freut sich noch dessen und steht dann vor desertiertem ladenmaterial. weiss sich ploetzlich wahrhaft recht wenig anzufangen. die geschaefte oeffnen erst um 07:00 uhr, der flug geht schon um 05:30.
hallo duty-free? ich mein, europa undso, eh klar, dennoch!
aber eh wurscht, ich soll zigaretten einfach nicht in groesseren gebinden kaufen, auch recht. alles irgendwie un-urlaubig bisher, wenn ich die wahl gehabt haette waere ich nicht so frueh geflogen. anstrengend. den vermeintlichen zeitvorsprung verschlafe ich ohnehin ruecklings im nachhinein.
ein spaerliches ‘pro’ fruehflug ist der sonnenaufgang, dessen mensch da impertinent ansichtig wird. zuerst nur blau wie nix, dann lange ein derbes orange, und schliesslich kriecht sie hinter den wolken hervor, sol, die alte sau, obwohl so erwartbar doch immer wieder herbeisehnenswert. und sekunden spaeter ist das herzwaermende orange einem beissenden weiss gewichen, und die photonen knallen auf die sehrinde mit ganz schoen viel milliarden lux fuer muede augaepfel. uh, genug jetzt, das ist ja nicht auszuhalten, sonnenblende runter. ich habs aber ge-cycorder-t, meine herrschaften, und ich werde kaum zoegern, es zu juhtuben.
hotel ist gut.
ja ich meine, was haben Sie erwartet. ein reisebericht ohne eine subjektive hotelbewertung, die Sie sowieso nicht interessiert, die entbehrlich ist aber andrerseits auch erwartbar, was waer denn das. kein richtiger reisebericht eben. da kommt noch mehr auf Sie zu.
also hotel gut. bett ok. mag aber keine stahlfedern. bei stahlfedern werd ich esoterisch wie nix. strand gut. bzw. strandartige anlage. dort gibz schatten und eine ‘tropic’ bar mit dufte utz-utz-musik und amy winehouse powerplay. weiss nicht ob das die konsumation foerdert, es scheint ihr immerhin nicht zu schaden.
das einzige was wirklich fehlt ist querschnitt.
der querschnitt der abwasserrohre naemlich, die wie mehrfach darauf hingewiesen wird um ein vielfaches eher an klopapierverstopfung leiden, als rest-europaeische. das ist ein fundamentaler nachteil, der ein-fuer-alle-mal wirklich echt behoben gehoert, wohin soll ich mich wenden, wohin muss ich spenden!?
werde trotz zahlloser angebote aller absicht nach nicht turtle-spotten, sonst bin ich wie ein quantenbeobachter und vielleicht noch schuld an deren exodus. also des der schildkroeten, nicht des der quantenbeobachter. vielleicht ein badetuch kaufen, wo prominent “caretta-caretta” draufsteht, dann seh ich sie auch, und das kann gefuehlsmaessig die originale kaum beeinflussen, es sei denn man legt sich damit boshaft auf sie drauf, aber nein. und von aesthetik verstehen die niedlichen suppeneinlagen eh nix, unterstelle ich. den quantenbeobachtern droht von mir ebensowenig gefahr, auch nicht seitens meiner badetuecher, obwohl, mal ueberlegen, weiss nicht wie aesthetisch empfindlich die drauf sind.
des fruehen nachmittags beschleicht mich sanft ein leichtes gefuehl der dehyration. nein.
des fruehen nachmittags spuere ich woertlich, und das muessen Sie mir erst mal nachmachen, dass meine schweissdruesen nichts mehr zum schweissen finden und beide nieren krachend versuchen, von fluessig auf fest-betrieb umzuschalten. mit letzter kraft schleppt sich der ich-erzaehler an die utz-utz-strandbar, um sich dem ionischen mythos hinzugeben. mythos heisst das lokale elektrolythaltige bier. das baut auf, und steinbeinschwoere, ich luege nicht, beide nieren haben einstimmig leise ‘zisch’ gesagt.
solchermassen aufgebaut geht der esel aufs glatteis tanzen, was sinnbildlich genau gegenteilig zu gleissender nachmittagshitze und unbetretbar gluehenden strandkieseln passt.
dieselben erheblich entlanggehend komme ich mehrmals einem kreislaufenden niederbrech so nahe, dass ich innehalten, und mich an olivenbaeume lehnen muss, um nicht bedauernswerter touristenbloedi zu werden. bedauernswert weil mausetot.
schaffe es gefuehlte tage spaeter wieder zurueck ins hotel, der rest ist schlafen. werde spaeter von frau schwester plus herrn g. empfangen, um ueber beschwingte serpentinen in bergdoerfliche abendidyllen chauffiert zu werden, wo lukullische massnahmen ergriffen werden. mein gott. wenn ich jetzt sage “geoelter hart-schafkaese” dann gibt das nur unzureichend die koestlichkeit des zu beschreibenden wieder. ich sage Ihnen! bitte! immer! viel!
folkloristisches geduedel.
die bouzouki klingt einwenig synthetisch, moeglicherweise liegt das auch am keyboard des zur lockeren abendunterhaltung eingeteilten synthese-bouzouki-teurs. eine aufrechte ione singt dazu. hmm. kann die qualitaet dessen schwer beurteilen, dem artigen applaus zufolge findet die darbietung gefallen.
hm. das dauert an. das hoert nicht auf.
hab ich mir das gerade eingebildet oder wurde jetzt mitten drin im lied geklatscht, vielleicht gar, um es fruehzeitig als beendet zu deklarieren?
wundbouzoukite finger vor augen ueberlege ich den balkon zu raeumen. innen unertraeglich warm. mein zimmer scheint sich die ganze hitze des tages brav fuer die nacht zusammengespart zu haben, um jetzt in dicken, wattigen ballen verbissen auf mich einzuwaermen. ich lasse mich nicht lumpen, und schwitze nach kraeften zurueck. halte seiner atemberaubenden fuersorglichkeit gerade noch stand. und wenn es zuviel wird, nein: wenn es noch mehr als zuviel wird habe ich eine Idee. genauer gesagt habe ich eine Midea, das ist eine dufte split-klimaanlage, die blaest mir estnische brisen ins ionische gewatte, und das bisschen CO2-footprint kauf ich einfach bei gelegenheit als zertifikate nach, und atme fuerderhin anteilsmaessig weniger. versprochen.